Wie Freiburgs Altstadt das schafft, mit ihren über 900 Jahren so jung zu bleiben? Das lässt sich etwa an den Bächle erklären, jenen zum Wahrzeichen gewordenen Wasserläufen kreuz und quer durch die Altstadtgassen. Vermutlich wurden sie bereits bei der Stadtgründung 1120 mit angelegt, zunächst aus rein praktischen Erwägungen: über die Bächle kam zum Beispiel Nutz- und Löschwasser in die Stadt. Heute lassen hier an warmen Sommertagen viele der rund 25.000 Studierenden in der Unistadt ihre Füße baumeln; Kinder ziehen ihre hölzernen Bächle-Boote übers Wasser und Besucher*innen schätzen das angenehme Mikroklima hier in der sonnigsten Stadt des Landes.
Eine kreative Umnutzung, die typisch ist für die Freiburger Altstadt. Denn die quillt zwar geradezu über vor historischen Häusern: Ihr Münster begeistert Kunsthistoriker*innen auf der ganzen Welt und selbst Deutschlands ältestes Gasthaus, Zum Roten Bären, ist hier zu finden. Aber alt ist die Altstadt deswegen noch lange nicht. In Freiburg werden historische Gassen wie die Konviktstraße gerne mal zu Social Media-Stars, in mittelalterliche Ladengeschäfte ziehen Popup-Stores und auf dem Münstermarkt gibt’s – typisch für diese Green City! – neben der traditionsreichen Wurst längst auch eine vegane Variante.
All das gilt es zu entdecken in den verwinkelten Gassen und entlang der charmanten Bächle. Und wer beim Streifzug durch die Altstadt aus Versehen ins Bächle tritt, heiratet der Stadtlegende nach eine Freiburgerin oder einen Freiburger…