Ausflug ins ZweiTälerLand

Auf gut 20 Meter Höhe lässt sich der Schwarzwald von einer neuen Seite erleben. Auch für alle, die sonst eher am Boden bleiben, ist der Weg von Wipfel zu Wipfel gut machbar. Schöne Ergänzung zum Spaziergang in luftiger Höhe sind Barfuß-, Abenteuer- und Sinnespfad, letzterer führt mit etwas Steigung hoch zum Start des Baumkronenwegs. Bergab gibt’s übrigens eine Alternative, die Tempo macht: die mit 190 Metern längste Röhrenrutsche Europas.

Man nennt ihn auch den Blocksberg des Schwarzwalds. Hexen und Teufel sollen sich hier getroffen haben, und ausgerechnet in der Walpurgisnacht stürzte die sogenannte Teufelskanzel, der obere Teil des Großen Kandelfelsens ins Tal. Man fand damals sogar einen Besen in den Trümmern, stellte aber später fest, dass der einem Felskletterer gehörte. Jenseits aller Legenden ist der 1241 Meter hohe Berg gut zu bewältigen. Kletterfans ziehen vom Gipfel gerne weiter zum Großen Kandelfelsen mit einer Vielzahl von spannenden und gut abgesicherten Routen. Im Inneren des Berges soll sich übrigens ein See befinden. Geologisch ist das durchaus realistisch und bei so einigen Schwarzwaldbergen der Fall. Beim Kandel gibt’s aber – natürlich – eine besondere Legende: Es heißt, sollte dieser See jemals auslaufen, würde er den gesamten Breisgau überschwemmen.

Die Herren von Schwarzenberg ließen vor knapp 900 Jahren diese Burg errichten. Der Standort war ideal, um von hier Waldkirch und den Handelsweg durch das Elztal zu verteidigen – der Blick geht weit über die Rheinebene. Dafür, dass von der Burg nur noch eine Ruine übrig ist, sorgten im Dreißigjährigen Krieg österreichische Truppen. Damit die Burg nicht an die Schweden fiel, riss man sie 1634 lieber selbst nieder. Jahrhunderte später drohten auch die letzten Mauern komplett zu verfallen, bis sich eine Bürgerinitiative der Ruine annahm. Unter dem Motto „Kastelburg in Not“ sanierten engagierte Waldkircher*innen marode Mauern, schnitten Büsche und Sträucher kurz und legten einen Burgrundweg, der sogar beleuchtet ist. Und auch der sogenannte Ritterweg lohnt sich. Er beginnt kurz hinter dem Waldkircher Bahnhof und führt in 20 Minuten hoch zur Burg; am Wegrand begegnest du mannshohen Ritterfiguren, die über das Leben auf der Burg informieren.